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Mit einem Portrait, 3 farbigen Uniformbildern, 10 Operationsskizzen,
dem Gefechtsplan und der Verlustliste von Langensalza, der Armec-Rangliste vom Juni 1866
nebst Nachweis über den Verbleib der

Officiere 2c. bis März 1897.

Pfficiere

Bremen, 1897.

Verlag und Druck von M. Heinsius Nachfolger.

DD 491 ·H29 156

Unter Vorbehalt aller dem Reichsgesetze vom 11. Juni 1870 gemäßen Rechte. Uebersetzung vorbehalten.

13-429897

Vorwort.

„Bei jeßiger Betrachtung der damaligen Verhältniffe wird nicht zu übersehen sein, daß die Menschen in ihrem Thun und Laffen Kinder ihrer Zeit sind. Vieles, was jezt unbegreiflich scheint und unmöglich ist, war damals nicht nur möglich, sondern berechtigt und geschah.

(Generallieutenant 3. D. Julius von Schmidt.) [Die vormalige furhessische Armeedivision im Sommer 1866. Kaffel, 1892. Seite 2.]

Las tragische Geschick, welches die königlich hannoversche Armee im Feldzuge 1866 betroffen hat, und die politischen Vorgänge und kriegerischen Ereignisse, welche bestimmend einwirkten, sollen in nachstehenden Blättern allgemeinverständlich und so geschildert werden, daß sie ein übersichtliches Gesammtbild bieten.

Für den militairischen Theil dieser Aufgabe finden wir zunächst in den officiellen Truppenberichten, für die politischen Verhandlungen in den Noten der Cabinette die Unterlagen.

Aber die Generalstabswerke erschienen so kurz nach dem Feldzuge, daß sie von persönlichen Rücksichten nicht frei bleiben und über die Wechselwirkung der Vorkommnisse nicht immer völlige Klarheit geben fonnten. Sagt doch das preußische ausdrücklich: „die Darstellung sei eine einseitige geblieben, weil die Gegner noch keine Aufschlüsse gegeben hätten, welche die Beweggründe ihres Handelns genügend aufklärten." Dies gilt aus gleichem Grunde auch für den hannoverschen Bericht. Beide Geschichtsquellen streben jedoch gewissenhaft nach Wahrheit und ergänzen sich, eine Vergleichung muß deshalb schon die Gegenfäße klären und dahin führen, die wesentlichen Thatsachen, auf welche es uns hier nur ankommt, richtig darzustellen. Neuere wichtige Veröffentlichungen beseitigten manche Zweifel.

Weit mehr verdunkelt sind die politischen Vorkommniffe des Jahres 1866 und ihre Ursachen. Der mächtige Strom der Regierungspresse heißt noch jest Alles gut, was in jener Zeit zur Vergrößerung der Macht Preußens in Deutschland geschah; ihr folgend, stehen auch die Geschichtslehrbücher der Volksschulen und die so zahlreichen, populären, das Jahr 1866 verherrlichenden Schriften auf dem gleichen Parteistandpunkte.

Einer solchen falschen Darstellung der von der älteren Generation selbst erlebten Zeitereignisse tritt in Hannover die mündliche Ueberlieferung berichtigend und ergänzend gegenüber; allein die Gefahr liegt nahe, daß auch dies zur Legendenbildung führt und in entgegengesetter Weise Manches in ein unrichtiges Licht gestellt wird.

Je schwerer und verhängnißvoller die Folgen des deutschen Krieges Hannover betroffen haben, desto unumgänglicher ist es, daß Recht Recht bleibt, und bezüglich aller Vorgänge die Wahrheit zur Geltung kommt.

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