Religiöse Autonomie der Stadt im Imperium Romanum: öffentliche Religionen im Kontext römischer Rechts- und Verwaltungspraxis

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Mohr Siebeck, 2003 - History - 260 pages
English summary: Christa Frateantonio questions why the Christian religion (churches) was able to assert itself against the polytheistic cults at a time when the majority of the population in the eastern and western parts of the Empire were not Christians. She focuses on the cults which were organized in cities and not on the competition between individual religions. The religious autonomy of the cities can be seen as the result of a 'lack of territorialization' in the Roman Empire, which did not develop a standard religion for the entire Empire. The religious change in the 4th century was decided upon by the emperors and was implemented by the interaction of the administration, the law and the reactivation of political methods on an urban level. German description: Christa Frateantonio geht der immer noch ungeklarten Frage nach, weshalb die christliche Religion (Kirchen) sich gegenuber den polytheistischen Kulten zu einem Zeitpunkt durchsetzen konnte, als sie weder im ostlichen noch im westlichen Reichsteil die Religion der Mehrheit der Bevolkerung war. Sie geht dabei nicht von der Konkurrenz einzelner Religionen aus, sondern konzentriert sich auf die stadtisch organisierten Kulte. Die religiose Autonomie der Stadte ist als Ergebnis einer 'fehlenden Territorialisierung' des romischen Reiches anzusehen, welches keine reichsweite und einheitliche Religion entwickelte. Der religiose Wandel im 4. Jh. wird von den Kaisern festgelegt und durch die Interaktionsmedien Verwaltung, Recht und die Reaktivierung politischer Mittel auf stadtischer Ebene umgesetzt. Seit dem 3. Jh. n. Chr. wird die Frage nach der 'richtigen' offentlichen Religion als regelungsrelevant von den Kaisern eingestuft; in nach-konstantinischer Zeit erzeugen dann innerstadtische Unruhen zwischen konkurrierenden christlichen Gruppen sowie zwischen christlichen und 'heidnischen' Bevolkerungsteilen in den Stadten weiteren religionspolitischen Handlungsbedarf. Dieser Prozess fuhrt schliesslich zu einer fur alle Stadte und romischen Burger verbindlichen und ausschliesslichen Definition von offentlichen Religionen ( sacra publica ) als christlich.
 

Contents

Einleitung
1
Formen öffentlicher städtischer Religionen
48
Die doppelte Öffentlichkeit städtischer Religionen
121
Administrative und juristische Aspekte religiösen
163
Ergebnisse
228
Register
250
Copyright

Common terms and phrases

About the author (2003)

Christa Frateantonio, Geboren 1960, Studium der Religionswissenschaft; 1990-2000 Verlagstatigkeit; 1998 Promotion; Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit einem Projekt uber pagane Theologie des 2. und 3. Jh. n. Chr. im Sonderforschungsbereich Erinnerungskulturen der Justus-Liebig-Universitat Giessen.

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