Religiöse Autonomie der Stadt im Imperium Romanum: öffentliche Religionen im Kontext römischer Rechts- und VerwaltungspraxisEnglish summary: Christa Frateantonio questions why the Christian religion (churches) was able to assert itself against the polytheistic cults at a time when the majority of the population in the eastern and western parts of the Empire were not Christians. She focuses on the cults which were organized in cities and not on the competition between individual religions. The religious autonomy of the cities can be seen as the result of a 'lack of territorialization' in the Roman Empire, which did not develop a standard religion for the entire Empire. The religious change in the 4th century was decided upon by the emperors and was implemented by the interaction of the administration, the law and the reactivation of political methods on an urban level. German description: Christa Frateantonio geht der immer noch ungeklarten Frage nach, weshalb die christliche Religion (Kirchen) sich gegenuber den polytheistischen Kulten zu einem Zeitpunkt durchsetzen konnte, als sie weder im ostlichen noch im westlichen Reichsteil die Religion der Mehrheit der Bevolkerung war. Sie geht dabei nicht von der Konkurrenz einzelner Religionen aus, sondern konzentriert sich auf die stadtisch organisierten Kulte. Die religiose Autonomie der Stadte ist als Ergebnis einer 'fehlenden Territorialisierung' des romischen Reiches anzusehen, welches keine reichsweite und einheitliche Religion entwickelte. Der religiose Wandel im 4. Jh. wird von den Kaisern festgelegt und durch die Interaktionsmedien Verwaltung, Recht und die Reaktivierung politischer Mittel auf stadtischer Ebene umgesetzt. Seit dem 3. Jh. n. Chr. wird die Frage nach der 'richtigen' offentlichen Religion als regelungsrelevant von den Kaisern eingestuft; in nach-konstantinischer Zeit erzeugen dann innerstadtische Unruhen zwischen konkurrierenden christlichen Gruppen sowie zwischen christlichen und 'heidnischen' Bevolkerungsteilen in den Stadten weiteren religionspolitischen Handlungsbedarf. Dieser Prozess fuhrt schliesslich zu einer fur alle Stadte und romischen Burger verbindlichen und ausschliesslichen Definition von offentlichen Religionen ( sacra publica ) als christlich. |
Contents
Einleitung | 1 |
Formen öffentlicher städtischer Religionen | 48 |
Die doppelte Öffentlichkeit städtischer Religionen | 121 |
Administrative und juristische Aspekte religiösen | 163 |
Ergebnisse | 228 |
Register | 250 |
Common terms and phrases
administrativen Ägypten Alexandria Ammianus Ammianus Marcellinus antiken antipaganen archäologischen Aspekte aufgrund Augusta Treverorum Augustus außerhalb Autonomie der Stadt Beamten besonders Bidez/Hansen Bischof Christen Christentums Christianisierung Christianity christlichen Cicero cité civitas Constitutio Antoniniana Decius Dougga eccl epist erst Eusebius FOWDEN Gemeinden geweiht Götter griechischen Grund Hadrian hist hrsg Idolatrie Imperium Romanum Inschriften Julian juristischen Kaiser Kaiserkulte Kaiserzeit Kirche Kolonie konnte Konsekration Konstantin Kontext Kultbilder Kulte kultischen Lanuvium latinischen Lavinium Libanios ließ Livius lokalen Maßnahmen Maximinus Daia Militärs möglich Municipium neuen öffentlichen Kulte Opfer Paestum paganen Paganism Pergamon polis politischen pontifices populi Romani Priester Priestertümer privaten Provinzen provinzialen quae quod Recht Religionsgeschichte Religionspolitik religiöse Autonomie religiösen Wandels republikanischer Roman Empire römischen Sakralrechts sacra publica schen schließlich Senat soll sowie Sozomenos Spätantike städtischen Heiligtümer städtischen Kulte städtischen Kultstätten städtischen Religion stadtrömischen sunt Tempel Tempelraub Theodoret Theodosius Thugga Toleranz Ulpian Verres Verwaltung weitere WISSOWA Zerstörung Zosimos
References to this book
Texte als Medium und Reflexion von Religion im römischen Reich Dorothee Elm von der Osten Limited preview - 2006 |