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chen Prostituirten welche ihre Laufbahn verlassen wollen, Hilfe zu leisten, sie an anständige Arbeit gewöhnen und sie auf diese Weise der Gesellschaft zurück zu geben. Dieses Institut ist das durch Damen gegründete Asyl in Alt-Ofen (O'-Buda) Zum guten Hirten", welches aber kaum Gelegenheit findet sein edles Streben zu verwirklichen, da dieses von Prostituirten nur sehr selten und nur ausnahmsweise aufgesucht wird und von diesen auch bald verlassen wird, um zu ihrer früheren Lebensweise zurück zu kehren.

10. Prostitution des mineures. Für diese ist nicht vorgesorgt.

II. QUESTIONS RELATIVES AUX MALADIES VENÉRIENNES 1. Existe-t-il des statistiques sur la fréquence des maladies vénériennes :

a) Dans la population totale;

b) Dans la garnison;

c) Chez les prostituées;

d) Dans les différentes classes de la société (étudiants, matelots, ouvriers, marchands, prostituées clandestines);

e) Dans les campagnes et les centres industriels?

Ad a) Für die Gesammtbevölkerung existirt keine officielle Statistik. Im Jahre 1882 veröffentlichte Dr. Jurkiny (Vierteljahresschrift für ger. Med. N. F. XXXVIII 1), eine Statistik zusammengestellt aus dem Krankenmaterial der sämmtlichen Heil-Anstalten Budapests. Aus seinen Daten folgert er, dass die Syphilis seit 1875 in allen Schichten der Bevölkerung zunimmt. und dass die Ursache dieser Zunahme in dem Umsichgreifen der klandestinen Prostitution liegt. Im Jahre 1895 (Orvosi Hetilap 1895) stellte Dr. Marschalko eine Statistik der venerischen Krankheiten zusammen und nahm eben so, wie Jurkingy, zur Grundlage das Gesamtmaterial der Budapester Heilanstalten, M.'s Conclusionen sind wie folgt: 1. Die Zahl der venerischen Erkrankungen zeigt in den letzten zehn Jahren im Verhältnisse zu den Gesammterkrankungen hochgradige Steigerung; 2. An venerischen Leiden erkrankten viel mehr Männer als Frauen; 3. Von den venerischen Erkrankungen zeigt eben die Syphilis

die grösste Steigerung; 4. Die Zahl der Venerischen im Verhältnisse zu der Einwohnerzahl zeigt in den letzten Jahren eine verblüffende Steigerung. Nach M. ist die Verbreitung der venerischen Krankheiten in Budapest der mangelhaften Controlle der öffentlichen Prostitution zuzuschreiben..

Im selben Jahre und zwar noch vor Marschalko, veröffentlichte auch Dr. L. Török eine Statistik. Diese basiert sich auf die Erkrankungen der Mitglieder der allgemeinen Arbeiterkrankenunterstützungkasse. Er nimmt aus mehreren schwerwiegenden Gründen nur die frischen syphilitischen Infectionen zum Ausgangspunkt seiner Betrachtungen, und glaubt, dass die von ihm eruirten Fälle nur die Hälfte des Factischen darstellen. T.zieht dann von diesen Zahlen Schlüsse auf die Gesammtbevölkerung Budapests. Seine Schlüse sind, wie folgt: (Um T.'s Folgerungen zu verstehen muss das Original nachgelesen werden: Vierteljahresschr. f. Derm u. Syph., 1895, Juniheft.)

1. Es inficieren sich nach T.'s Berechnungen von der zwischen 12-70 Jahre stehenden männlichen Bevölkerung Budapest's jährlich nach dem miniminalsten Calcül 4 ‰ bis 5.3% mit Syphilis. Von den zwischen 12-70 J. stehenden männlichen und weiblichen Einwohnern acquiriren jährlich nach miniminalen Calcül 2.5 ‰ bis 2.9 %. die Syphilis.

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2. Es vermag nach minimaler Rechnung von der zwischen 12-70 Jahren stehenden Männern Budapest's jeder 71, von den zwischen 12-70 Jahren stehenden Männern und Frauen jedes 123 Individuum wenigstens zeitweilig mit Syphilis zu inficieren.

3. Beziehen wir die obigen Verhältnisszahlen auf 30 Jahre, so ergibt sich, dass von (220,000) zwischen 12-70 Jahre stehenden männlichen Einwohnern Budapest's (10,462) jeder 22, und von den (440,000) zwischen 12-70 stehenden Männern und Frauen (12,150) jeder 30 de facto syphilitisch ist oder syphilitisch war. T. glaubt dass diese Verhältnisszahlen die unterste Grenze der syphilitischen Infectionen bedeuten, und dass die wirklichen Verhältnisse um das Doppelte ungünstiger sind.

Ad b) Ueber venerische Erkrankungen der Garnisonen existirt eine genaue officielle Statistik.

Das gemeinsame Kriegsministerium lässt jedes Jahr eine Statistik der Sanitätsverhältnisse der Mannschaft des k. u. k. Heeres erscheinen. In diesem befinden sich auch die statistischen

Daten über venerische Erkrankungen des ganzen gemeinsamen Heeres, sowie der einzelnen Garnisonen. Der ungarische Landwehrminister lässt ebenso eine Statistik veröffentlichen. In diesem Referat berücksichtige ich nur die erstere Statistik. Nach diesen Daten wies die budapester Garnison im Jahre 1897 (gemeinsame Armee) 94.3 % Venerische auf.

Ad c) Ueber venerische Erkrankungen der öffentlichen Prostituirten gibt das Polizeichef-ärztliche Bureau jährlich einen Ausweis. Aus dieser ist ersichtlich, dass in, den letzten 5 Jahren die Procent-Verhältnisse der venerisch erkrankten Prostituirten im Verhältniss zum durchschnitlichen Stand und zur Gesammtzahl der effektuirten Untersuchungen, die folgende gewesen sein sollen 1894: 1.06 p. h.; 1895: 1.15 p. h.; 1896: 1.41 p. h; 1897 : 1.08 p. h.; 1898: 1.19 p. h.

:

Clandestine Prostitution. Von den gesammten wegen Vagabundage und geheimer Prostitution in den letzten 5 Jahren determierten Weibern haben 16.20 p. h. an venerischen Erkrankungen gelitten.

Ad d) Bei den Hörern der Universität und des Polytechnikums fand Török 6.6 p. t., bis dem zwischen 18-28 Jahren stehenden Arbeitern 7-8 p. t. frische Syphilis, und glaubt diese Zahl nur als Minimale ansehen zu können.

Ueber venerische Erkrankungen der Arbeiter haben wir eine brauchbare Statistik von Friedrich und Török (1897). Das Beobachtungsmaterial gaben die zwei grössten Krankenunterstützungs-Kassen (die Bezirks-Krankenunterstützung-kasse und die allgemeine Arbeiter-Krankenkasse) deren Mitgliederzahl zusammen circa 100,000 ausmachen, 1/6 Theil der Gesammtbevölkerung Budapests. Da aber die Mitglieder der Kranken-Kassen 12-70 jährige sind, können wir sagen, dass sie den fünften Theil der zwischen 12-70 jährigen Einwohnerzahl Budapests ausmachen.

Von den 96,449 Mitgliedern (im Jahre 1896) acquirierten frische venerische Erkrankungen 1636

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1.7 p. h.

Der beobachteten Arbeiter.

0,91 p. h.
0.55

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2. a) Quelle part dans la propagation des maladies vénėriennes revient :

1° à la prostitution réglementée?

2o à la prostitution clandestine ?

3° aux autres modes de contamination?

LUES:

Róna eruirte, dass im Jahre 1891 von 60 Patienten seiner Poliklinik ihre frische syphilitische Ansteckung holten:

30 mal 50 p. h in öffentlichen Bordellen;

12

11

3

3

1

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5 p. h. bei Privatfrauen ;

5p. h. bei Chansonnette, Kellnerinen, Kassierin; 1.7 p. h. bei der eigenen Frau.

im Jahre 1892 von 172 Patienten :

97 mal 56.3 p. h. in Budapester Bordellen ;

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28

23

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16.2

= 13.3

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geheimer Prost. (Dienstbot Kassier.); der eigenen Frau.

Török fand, dass in 82 (50 Arbeiter, 32 Universitätshörer) Fällen von syphilit. Infection waren in 56 (70 p. h.) Fällen unter ärztlicher Aufsicht stehende Prostituirte die Vermittler der Infection; 9 wurden durch Dienstboten, 3 durch Arbeiterinnen, 1 durch Kellnerin, 4 durch Erzieherinnen inficirt.

Havas fand (1894), dass von seine 42 mit Sklerose behafteten poliklinischen Patienten ibre Krankheiten holten: in 45.4 p. h. bei Bordellenmädchen;

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Róna fand im Jahre 1891, dass von 288 poliklinischen Pat. ihre Gonorhoea holten :

87 (30 p. h.) im Bordellen

33 (11 - bei isolirten Prostit

28 (9.7) Dienstboten

22 (7.5- ) geheim. Prost. (Kellnerinnen, Sän

gerinnen)

in Budapest.

Török. Unter 57 Tripperinfectionen erfolgten 46 (86.3 p. h.) durch öffent. Prost.

Havas. Unter 412 poliklinischen Pat. inficirten sich mit Gonorrhoe :

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GESAMMTE VENERISCHE ERKRANKUNGEN DER ARBEITER : Friedrich und Török (1897):

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Hervorzuheben ist Friedrichs' und Török's Beobachtung, dass die Ansteckungen in allen Bezirken Budapests gleich häufig waren, dass man also nicht erkennen kann, dass in einem oder anderen Bezirke die Controlle laxer war.

EXTRAGENITALE SYPHILISINFECTION.

Róna beobachtete vom Jahre 1882 bis heute 116 Fälle in Budapest. Auch andere Specialisten beobachteten Fälle. In den meisten Fällen war der Infectionsmodus und die Infectionsquelle unausforschbar.

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