4. Ach, der Spanier mit Gähnen knürst, O Trier! o Cobolenz! Dein Straf kommt 'rum und um: 5. Verständige Städt in dem Reich Die aber warn den Feinden gleich, 6. Schrecken kommt an all Bischofshut, All Münch- und Nonnen-Klosterkutt Die Pfaffen mit Schand Viva König in Schweden! 7. Der Vater unsers Lands zeucht ein Der Pfalz verjagte Kinderlein Will sein ein Patron Und der Kirchen Christi: 8. Löblicher Held, set wider ein Durch dein Macht in sein Reiche FRIEDRICH, Pfalzgrafen an dem Rhein, (Sechßerley gang neue ankommene Aviso. No. IV: Schwedischer Postbot, den verlornen Tylli zu suchen. Gefürzt. Drud v. 1631. Zw. Bibl. XX. XII. 28.) 1. JCh bin ein Postboth, außgesand 2. Jhr kühn Soldaten, Knecht und Herr, 1 Auch Marc Brandburg, Meissen und mehr,2 Ey lieber, 2c. 3. Du arme Bürgerschafft zu Hall, 4 schön. 5 deinen. 1 Nach einem anderen Druck (bei Ditfurth) „Aus“. 2 Mär. 4. Sagt mir, armen BauersLeut 5. Altringr und Götz, sein Freund gar gut, 6. Ihr Mönche und Jesuit'n, 7. Ihr Kauffleut, so in Spanien ziecht, 8. Ihr Herren ubern armn Spital, 9. Ich bin schier müd, mag nicht mehr fragn! Wer mir zeigt den verlornen Mann, 70. Tillys Tod und das ihm gespendete Lob. 1632. (Chemnik,1 Geschichte des schwedischen, in Deutschland geführten Kriegs. 1. Teil, S. 310 f. Stettin 1648.) Es war aber auch in dieser Hitze der General Wachtmeister Altringer mit einer musquetten Kugel am Kopffe gestreiffet und ubel 1 Chemnik, Sekretär der schwedischen Kriegskanzlei und Vertrauter Orenstjernas, war Königl. Schwed. Historiograph; starb 1678. 2 näml. des Gefechts am Lechübergange bei Rain. 3 beschädiget; Und insonderheit der alte General Tilly selbst am rechten Schenckel ober dem Knie mit einer dreypfündigen Kugel tödtlich verleget, Welchen man nehrlich und mit grosser Noth in einer Sänffte fortbringen können. Dan Er so matt und schwach gewesen, daß man zu unterschiedlichen mahlen stille halten müssen und vermeinet, es würde Ihm die Seele unterwegens ausfahren. Gleichwol hat Er sein Leben noch etliche Tage erstrecket, da Er endlich zu gedachtem Ingolstadt, nachdem Ihm vier Schiefer ausm Beine genommen worden, nach ausgestandenem unseglichen Schmerzen Todes verfahren. Seine letzte Wort sollen gewesen seyn: „Man solte Regenspurg in acht nehmen; würde Regenspurg verlohren, so würde der Keyser wegen seiner Crone in Gefahr stehen." Darauff Er noch zweymahl: „Regenspurg! Regenspurg!" geruffen und also verjchieden. 4 Und dieses ist das Ende des alten und Hochberühmten Generals, Johan Tzerclas, Graffen von Tilly 2c., Welcher von jugend auff dem Kriegswesen ergeben, nicht durch einen schleunigen sprung, sondern allgemach von Stafflen zu Stafflen den höchsten grad der militie und das General commendo erlanget; auch von Anfang an in allen seinen Chargen, so Er bedienet, gegen seinem Herrn sich getreu, auffrichtig; gegen seinem Feinde unverdrossen, unerschrocken erzeiget. Er mag wegen seiner guten resolution und Tapfferkeit, wegen seiner langwierigen experient und Erfahrenheit, scharffsinnigen Verstandes, vorsichtigen conduicte und gewaltigen verrichteten Thaten wol unter die vornembsten Kriegs-Häubter unserer Zeit gerechnet werden. Nur haben zuleßt, ohn= längst vor der Leipziger Schlacht die unbarmherzige proceduren zu Magdeburg und der Rauch, von dieser eingeäscherten Stadt entstanden, solches sein Lob in etwas zu verdunckeln angefangen, Worauff sein Glücke zum Fall (so bald hernach bey Leipzig erfolget) sich geneiget; Nach welcher Zeit Er sich niemahln recht wieder erholen oder auffrichten können. Es wird von Demselben gemeldet, daß Er bey seinem guten Wolstande und flor dreyerley sich vor andern berühmet: Er hatte 1. alles ubrigen Trunckes, 2. aller ungebührlichen Unzucht sich enthalten und 3. Zeit wehrenden seinen General commendo in keinem HaubtTreffen jemahls den kürzern gezogen, oder das Feld verlohren. Wie wir nun die erste beyde Puncte dahin gestellet sein lassen und als eine seltzame Sache unter denen, so dem Kriege ergeben seind, ihres sonderbahren Ruhmes (dafern ihm also in der That und Warheit) nicht berauben: Als müssen wir bekennen, daß Er auch den letzten Ruhm mit sich in die Grube genommen haben würde, Wann der Allmächtige GOtt nur ein Jahr früher mit Ihm aus dieser Welt geeilet hette. Es ist aber der Göttlichen provident gefällig gewesen, ein Erempel Menschlicher Schwach- und Unvollkommenheit an Ihm darzustellen, in seinem hohen Alter das Lorbeer-Cränzlein Jhm abzunehmen und dem Könige zu Schweden auffzuseßen. 71. Bischof Anton v. Wien an Wallenstein nach Über= nahme des Generalats. 1632. (Förster, Wallensteins ungedruckte Briefe a. d. J. 1627-34, II, 209. Berlin 1828 ff.) Alsobald gestern des Fürsten v. Eggenberg Liebden wieder hierher gelangt, haben Ihro kaiserl. Majestät mich zu denselben geschickt, zu vernehmen, wie die Handlung mit E. L. abgeloffen, und auf was ein und anders beruhet; wie ich dann nach volständiger Vernehmung solches alles Jhrer kaiserl. Majestät referiret; in dem nun E. L. sich also heroisch erklärt und Ihrer kaiserl. Majest. gnädigsten Vertrauen und intention nach Wunsch und Verlangen aller wohl affectionirten so willig accommodiret, haben Sie erwiesen und der Welt zu erkennen gegeben, daß Sie nicht allein Ihre Feinde und Mißgönner, sondern vielmehres, unerachtet und hindangesetzt so vieler difficultaeten und schwerer Bedenken, sich selbsten zu überwinden ein Meister sein. Dannenhero auch ganz billig, daß Ihr Majestät E. L. mit allen Gnaden, Dankbarkeit und satisfaction entgegen gehen, dafür ich dann an meinen wenigen Ort jedesmahl treulich und emfig cooperiren werde. Ich congratulire hierunter nicht soviel E. L. (dann männglich vor Augen, was Sie vor eine große Machina und schwere impresa über sich genommen), als Jhro kaiserl. Majestät, dero Erzhause und ihren angehörigen Land und Leuten und dem ganzen Catolischen Gemein Wesen. Dann ich sicherlich verhoffe, wie E. L. das Werk mit Verwunderung so weit wieder erhebt, also werden Sie solches auch durch Göttliche Gnad und Beistand bis zu dero gewünschten End hinaus führen und der ganzen teutschen Nation mit Ihrem unsterblichen Rühm, Jhrem hohen Predicat nach, dermahleinst einen allgemeinen Frieden im Land stiften. E. L. wollen mich in Dero Gnad und Favor erhalten und sich beständiglich versichern, daß ich in allen Occasionen werde sein und verbleiben 2c. Wien, 15. April 1632. 72. Des Generals Gallas Bericht an den Kaiser über die Schlacht bei Lühen. 1632. (Förster, Wallensteins Prozeß 2c. Urkundenbuch S. 94 ff. Leipzig 1844.) Allerdurchleuchtigster großmächtigster König aller gnedigster Herr Herr. Den 12 dieseß monatß ist der Herzog von Fridtlandt mit der sowol seiner alß der Papenhaimischen armada auf Weissenfelß ge= |