Der Mensch und die Ehe vor dem Richterstuhle der Sittlichkeit

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Jurany, 1848 - Liberalism - 336 pages
 

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Popular passages

Page 166 - Und als sie in der dritten Nacht erschien, Da zürnte sie, und scheltend sprach sie dieses Wort: "Gehorsam ist des Weibes Pflicht auf Erden, Das harte Dulden ist ihr schweres Los, Durch strengen Dienst muß sie geläutert werden, Die hier gedienet, ist dort oben groß.
Page 227 - Ausschließliches mehr, darum kann sie die Religion, die sie bisher hinderte, alles zu sein - was ihre Bestimmung ist -, nicht mehr als eine allgemeine, herrschende Angelegenheit wollen. Sie schließt die Religion deshalb nicht so aus, wie die Religion die Kunst und Wissenschaft ausschließen muß, daß sie dieselbe mit Stumpf und Stiel ausrotten wollte, sondern sie erkennt sie an und läßt sie als das bestehen, was sie ist, als Bedürfnis der Schwäche, als Strafe der Unbestimmtheit, als Folge...
Page 310 - Hauptaugenmerk auf unsere deutsch censirten Federn. Welch ein abscheuliches Gemengsel von Feigheit und Lüge in dieser Zeitgeschichtschreibung! Wie moralisch versunken erscheint der Mensch des historischen Staates, indem er es wagt, die Geschichte der Gegenwart so zu verdrehen, wie es in den politischen Blättern aller Farben geschieht«!
Page 310 - Und der treuherzige Ton , in welchem sie sagen, daß sie sagen möchten, was sie nicht sagen, und verhehlen, was sie nicht verhehlen ! Gesinnung wollen sie Alle haben, ob rothe oder grüne, schwarze oder graue — aber die Tinten sind unächt. Sogar die Kühnsten und Widerstrebendsten unter ihnen wagen es nicht, bis auf den Grund, bis auf die Seele gefärbt zu sein«.
Page 325 - ... Das junge Deutschland" unerwartet großes, wenngleich erhofftes Ärgernis. Die konservative Presse ließ sich des langen und breiten darüber aus, daß endlich der Nachweis geheimer politischer Wühlarbeit von seiten der Liberalen erbracht sei. Daraufhin fiel auch die liberale Presse über Marr her. "Er (Marr) hat die Deutschen noch mehr beleidigt als die Schweizer, indem er mit einer Indiskretion ohnegleichen für seine Eitelkeit das gelegentliche Rencontre mit den achtungswertesten Personen...
Page 239 - Kind nicht mitleiden darf, da serner, wie wir gezeigt haben, die Ansprüche der Gesellschaft auf die Iugend denen der Eltern vorgehen, so geschieht die Erziehung der Kinder unabhängig von dem Einfluß der Eltern und zwar gemeinsam.
Page 275 - Bcdürfniß, sich von einem Andern in der Religion belehren zu lassen und sich dazu ein gemeinschaftliches Lokal (Kirche) einzurichten, so haben sie dazu dieselbe Freiheit, wie wenn sie sich gemeinschaftlich in Musik unterrichten wollen und dazu einen Konzertsaal einrichten. Gegen den Mißbrauch der Religion kennt der Staat keine anderen Mittel als die allgemeinen Gesetze, vernünftigen Unterricht und die freie Wirksamkeit des aufklärenden Geistes.
Page 280 - Jede Gemeinde muß denjenigen ihrer Glieder, welche nicht im allgemeinen Verkehr ein Unterkommen finden können, Arbeit gegen angemessenen Entgelt verschaffen, und wird, wenn sie hierzu von sich aus nicht im Stande sein sollte, vom Staate unterstützt. Ebenso muß sie für die Erhaltung derjenigen sorgen, welche durch Alter , Krankheit oder sonstige Gebrechen arbeitsunfähig sind und ihre Hülfe ansprechen«.
Page 319 - Mittel , welche zweckmäßig sind , ohne schlecht zu sein, und durch Irreführung der Gewalt der Freiheit dienen können, ohne sie zu schänden, unbedenklich anwenden lassen und den Ruf der Immoralität, den mir eine solche Handlungsweise von Seiten der reaktionären Ehrenmanner zuziehen wird , mit aller Gemüthsruhe auf meine Schultern nehmen«.
Page 322 - Eßverbot auf euer Leben abgesehen hat, so gut seid ihr verpflichtet, auch heimlich nach Vermögen die freie Sprache zu verbreiten , wenn man es mit einem Sprachverbot auf eure Freiheit abgesehn hat.

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